Das BürgerForum verurteilt den Angriffskrieg gegen die Ukraine!
Fatal erinnert das Vorgehen von Putin an die Ereignisse in Europa vor 84 Jahren:
Erst die Annexion der Krim, die ja von einem Teil der dort lebenden russischen Bevölkerung begrüßt wurde. Das entspricht exakt der Annexion des Sudetenlandes durch Hitlerdeutschland. Auch damals hat die Welt gehofft, mit einer Akzeptanz den Diktator zufrieden zu stellen.
Dann folgt die Besetzung der gesamten Ukraine – hier ist die Parallele unübersehbar, nämlich die Besetzung der Tschecheslowakei. Und was folgt dann?
Haben wir aus der Geschichte gelernt?
Ein Hoffnungsschimmer ist die weltweite Solidarität inclusive der doch erstaunlich schnell getroffenen Entschlüsse zu Sanktionen und weiterer Unterstützung. Dabei fällt auch hier die Parallele zur Geschichte auf – die Schweiz lehnt eine Teilnahme an Sanktionen ab unter dem Vorwand der Neutralität. So wie vor 80 Jahren – wirtschaftliche Interessen gehen vor internationaler Solidarität!
Unser ehemaliger Bürgermeister kennt aus der Vergangenheit die Ängste der Polen vor Russland, die sich leider jetzt bewahrheiten und hat einen Brief an unsere Partnergemeinde in Chelmo geschrieben:
Liebe Monika,
hoffentlich geht es dir und euch gut. Wie ich von Frank gehört habe, geht es Artur wieder gut. So soll es zumindest bei der letzten Videokonferenz den Anschein gehabt haben. Ich hoffe und wünsche, dass das so vollumfänglich zutrifft.
Viele Menschen haben sich gewünscht, dass die Pandemie uns weltweit zusammenrücken lässt. Die Ungerechtigkeiten sind aber leider nicht weniger geworden. Kriege, Gewalt, Hass und Hetze bleiben Bestandteil der Gesellschaft. Grundbedürfnisse, wie Trinken, Essen, Kleidung und ein Dach über den Kopf, werden in vielen Ländern und Regionen unserer Welt nicht gedeckt. Besonders der wichtige Zugang zur Bildung, als Garantie für ein besseres Leben mit Perspektive, wird vielen Menschen nicht geboten.
Grundsätzlich bin ich ein Optimist und hoffe auf die Vernunft. So sind Überlegungen zu kriegerischen Handlungen, die Leid und Unheil über viele Menschen mitten in Europa bringen, absolut inakzeptabel und bereiten mir Sorgen.
Dass die wirtschaftlich, desolate Lage in Russland, den Präsidenten Putin zum Handeln zwingt, liegt auf der Hand. In einem „aufgezwungenen“ Krieg lassen sich, für alles Schlechte, schnell Schuldige finden. Wäre da nicht eine verlässliche Vereinbarung zu wirtschaftlichen Kooperationen zielführender? Ablehnung oder Zugeständnisse zu Bündnissen enden zurzeit in einer Sackgasse.
Auch wenn es oberstes Ziel bleiben muss, im diplomatischen Austausch um Lösungen zu ringen, sind einige Signale der Bundesregierung fragwürdig und können bei Freunden und Verbündeten missverstanden werden. Die Verstrickungen, im Hinblick auf die Versorgung mit Gas, haben sicher einen Anteil daran.
Wenigstens steht die Gemeinschaft zusammen gegen Putin.
Inszenierte Nachrichten in sozialen Netzwerken haben in der Vergangenheit viel Unheil angerichtet. Es ist gelebte Praxis, dass sich der Kreml dieser einfach zu steuernden Mittel intensiv bedient. Ich wünsche mir und uns, dass es gelingt, diesen Absichten kritisch entgegenzutreten.
Ich hoffe, dass wir auch zukünftig in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit leben, wie wir es seit Jahrzehnten schätzen – mit unseren Freunden aus Chelmno, in Nachbarschaft und Partnerschaft 😉
Herzliche Grüße, mit den besten Wünschen auch von Manuela.
Harald Wegener, Bürgermeister a. D.